Mit bloßem Wohnen lässt sich Energie erzeugen
(Zeitungsbericht)
Unter dem Motto „Das
Plusenergiehaus in jede Gemeinde" hielt der
Freiburger
Solarpionier
Rolf Disch in der Bürgerhalle in Schwarzenbruck einen Vortrag
über die heutigen Möglichkeiten erneuerbarer
Energien
beim
Hausbau durch Nutzung der Sonnenenergie und der Verwendung
nachwachsender Baustoffe.
Der Traum eines jeden Hauseigentümers: Mit Wohnen Geld
verdienen.
Keine bloße Wunschvorstellung, so zumindest der Architekt
Rolf
Disch. Seine Häuser produzieren vier Mal mehr Strom, als sie
verbrauchen. Der überschüssige Strom wird ins Netz
eingespeist und damit verdient der Eigentümer Geld.
Rolf Disch beschäftigt sich seit vielen Jahrzehnten mit den Themen des ökologischen Bauens und der Solararchitektur. Seine bekanntesten Projekte sind die Solarsiedlung mit dem Sonnenschiff in Freiburg, die 2000 auch auf der Expo in Hannover vorgestellt wurde und das Heliotrop, das er selbst bewohnt. Beide Projekte wurden vor zwei Jahren von Vertretern der Agenda 21 Schwarzenbruck besichtigt.
Rolf Disch (links) im Gespräch mit Bürgermeister Ernstberger über die Möglichkeiten der Gemeinde, Öko-Strom zu forcieren.
Da sich die Agenda 21 Gruppe Schwarzenbruck für Projekte der regenerativen Energien einsetzt, wollte sie Rolf Disch unbedingt nach Schwarzenbruck holen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Solarstammtisch in Burgthann und der Gruppe Bürgersolar Feucht gelang es, das Vorhaben zu realisieren und die Raiffeisenbank Altdorf-Feucht als Sponsor zu gewinnen. Die Gemeinde Schwarzenbruck selbst generiert jährlich durch Photovoltaikanlagen 300.000 kWh und durch Wasserstrom 770.000 kWh. Somit werden mittlerweile 4,3 Prozent des gesamten Strombedarfes der Gemeinde selbst gewonnen. Diese Quote soll in den nächsten Jahren erhöht werden, wobei auf der anderen Seite ebenso verstärkt daran gearbeitet wird, den Verbrauch zu senken. Des Weiteren stellt die Gemeinde Schwarzenbruck jährlich Fördergelder für ihre Bürger zur Verfügung. In diesem Jahr wurde der Fördertopf aufgrund großer Nachfrage von 25.000 Euro auf 40.000 Euro erhöht.
Aufgrund immer schneller ansteigender Energiepreise interessieren sich die Menschen verstärkt dafür, wie sie in ihren Häusern Energie sparen können und dadurch ihre Nebenkosten senken lassen. Deshalb war das Interesse an der Veranstaltung in der Bürgerhalle in Schwarzenbruck groß. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Bernd Ernstberger erklärte Rolf Ditsch den über 200 Besuchern, wodurch seine Solarsiedlung mit 50 Häusern und dem Sonnenschiff in Freiburg jährlich Energie erzeugen kann, die rund 200.000 Litern Öl entspricht. Durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach wird die Sonne direkt genutzt. Des Weiteren ist eine sehr gute, luftundurchlässige Wärmedämmung wichtig und große, nach Süden ausgerichtete Fenster, durch die die Wintersonne die Räume aufheizt. Die Häuser verfügen über eine automatische Lüftung mit Wärmerückgewinnung, die ein gleichmäßiges und optimales Raumklima schafft. Durch die starke Luftdichtigkeit der Häuser müsste alle zwei Stunden gelüftet werden, um das entstandene CO2 ständig durch frische Luft auszutauschen und die Feuchtigkeit, die durch das Bewohnen entsteht, abzubauen. Im Sommer entsteht dagegen ein Kühlungseffekt. Als Hauptbaustoff verwendet Rolf Disch Holz und andere, wie er sagt, „gesunde" Baustoffe, die naturverträglich und recyclingfähig sind. Zum einen müssen diese Baustoffe nicht aus dem Ausland gekauft werden, und zum anderen würden sie außerdem ein gesundes Wohnklima schaffen. So berichtete er von Bewohnern der Siedlung, deren Asthma- und Neurodermitis-Leiden sich nach Umzug in die neuen Häuser wesentlich verbesserten. Neben der Kostenersparnis spricht also auch die Gesundheit für Plusenergiehäuser bzw. deren Baustoffe. Der Heizwärmebedarf entspräche gerade einmal einem Zehntel des Heizaufwandes eines konventionellen Gebäudes.
Durch den Ausbau regenerativer Energien könnte in Zukunft der Energiepreis stagnieren. Dies sei ein Ausstieg aus der Energiekostenspirale. Eine Volkswirtschaft müsse das Geld nicht mehr ins Ausland tragen um dort teuer Energie in Form von Erdöl einzukaufen. Jeder Einzelne sollte die Stadtwerke, die selbst hoffentlich in ökologischen Strom investieren, unterstützen. Die Gemeinde könne im Umkehrschluss besonders bei Neubauten nachhaltig ihre Bürger unterstützen in regenerative Energien zu investieren, da sie als Entscheidungsträger schneller und effektiver als der nationale Gesetzgeber Sofortmaßnahmen einleiten kann. Und letztlich entstehe dadurch auch ein großer Imagegewinn für die Gemeinde. „Wer zur Lösung beiträgt, ist nicht mehr Teil des Problems", fasste Disch zusammen.
Beatrice Späth
Die Sonne ist einfach so da.
Das Heliotrop in Freiburg
Im Innern lässt sichs behaglich leben.
Die
Bürgerhalle war erfreulich gut gefüllt.Rolf Disch beschäftigt sich seit vielen Jahrzehnten mit den Themen des ökologischen Bauens und der Solararchitektur. Seine bekanntesten Projekte sind die Solarsiedlung mit dem Sonnenschiff in Freiburg, die 2000 auch auf der Expo in Hannover vorgestellt wurde und das Heliotrop, das er selbst bewohnt. Beide Projekte wurden vor zwei Jahren von Vertretern der Agenda 21 Schwarzenbruck besichtigt.
Rolf Disch (links) im Gespräch mit Bürgermeister Ernstberger über die Möglichkeiten der Gemeinde, Öko-Strom zu forcieren.
Da sich die Agenda 21 Gruppe Schwarzenbruck für Projekte der regenerativen Energien einsetzt, wollte sie Rolf Disch unbedingt nach Schwarzenbruck holen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Solarstammtisch in Burgthann und der Gruppe Bürgersolar Feucht gelang es, das Vorhaben zu realisieren und die Raiffeisenbank Altdorf-Feucht als Sponsor zu gewinnen. Die Gemeinde Schwarzenbruck selbst generiert jährlich durch Photovoltaikanlagen 300.000 kWh und durch Wasserstrom 770.000 kWh. Somit werden mittlerweile 4,3 Prozent des gesamten Strombedarfes der Gemeinde selbst gewonnen. Diese Quote soll in den nächsten Jahren erhöht werden, wobei auf der anderen Seite ebenso verstärkt daran gearbeitet wird, den Verbrauch zu senken. Des Weiteren stellt die Gemeinde Schwarzenbruck jährlich Fördergelder für ihre Bürger zur Verfügung. In diesem Jahr wurde der Fördertopf aufgrund großer Nachfrage von 25.000 Euro auf 40.000 Euro erhöht.
Aufgrund immer schneller ansteigender Energiepreise interessieren sich die Menschen verstärkt dafür, wie sie in ihren Häusern Energie sparen können und dadurch ihre Nebenkosten senken lassen. Deshalb war das Interesse an der Veranstaltung in der Bürgerhalle in Schwarzenbruck groß. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Bernd Ernstberger erklärte Rolf Ditsch den über 200 Besuchern, wodurch seine Solarsiedlung mit 50 Häusern und dem Sonnenschiff in Freiburg jährlich Energie erzeugen kann, die rund 200.000 Litern Öl entspricht. Durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach wird die Sonne direkt genutzt. Des Weiteren ist eine sehr gute, luftundurchlässige Wärmedämmung wichtig und große, nach Süden ausgerichtete Fenster, durch die die Wintersonne die Räume aufheizt. Die Häuser verfügen über eine automatische Lüftung mit Wärmerückgewinnung, die ein gleichmäßiges und optimales Raumklima schafft. Durch die starke Luftdichtigkeit der Häuser müsste alle zwei Stunden gelüftet werden, um das entstandene CO2 ständig durch frische Luft auszutauschen und die Feuchtigkeit, die durch das Bewohnen entsteht, abzubauen. Im Sommer entsteht dagegen ein Kühlungseffekt. Als Hauptbaustoff verwendet Rolf Disch Holz und andere, wie er sagt, „gesunde" Baustoffe, die naturverträglich und recyclingfähig sind. Zum einen müssen diese Baustoffe nicht aus dem Ausland gekauft werden, und zum anderen würden sie außerdem ein gesundes Wohnklima schaffen. So berichtete er von Bewohnern der Siedlung, deren Asthma- und Neurodermitis-Leiden sich nach Umzug in die neuen Häuser wesentlich verbesserten. Neben der Kostenersparnis spricht also auch die Gesundheit für Plusenergiehäuser bzw. deren Baustoffe. Der Heizwärmebedarf entspräche gerade einmal einem Zehntel des Heizaufwandes eines konventionellen Gebäudes.
Durch den Ausbau regenerativer Energien könnte in Zukunft der Energiepreis stagnieren. Dies sei ein Ausstieg aus der Energiekostenspirale. Eine Volkswirtschaft müsse das Geld nicht mehr ins Ausland tragen um dort teuer Energie in Form von Erdöl einzukaufen. Jeder Einzelne sollte die Stadtwerke, die selbst hoffentlich in ökologischen Strom investieren, unterstützen. Die Gemeinde könne im Umkehrschluss besonders bei Neubauten nachhaltig ihre Bürger unterstützen in regenerative Energien zu investieren, da sie als Entscheidungsträger schneller und effektiver als der nationale Gesetzgeber Sofortmaßnahmen einleiten kann. Und letztlich entstehe dadurch auch ein großer Imagegewinn für die Gemeinde. „Wer zur Lösung beiträgt, ist nicht mehr Teil des Problems", fasste Disch zusammen.
Beatrice Späth
Die Sonne ist einfach so da.
Das Heliotrop in Freiburg
Im Innern lässt sichs behaglich leben.
Die Solarsiedlung in Freiburg
vorne
quer längs der Straße: Das Sonnenschiff, ein
Gewerbe- und Bürokomplex mit Penthäusern auf dem Dach.
Penthaus auf Sonnenschiff zwischen Bäumen