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1. Dezember 2014

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Casablanca, 11:30 Uhr
Sonntag, 16. November
"What Happiness is"
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21. November 2014

Film: Leben mit der Energiewende 2
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update: 10.11.2014

Abfallwirtschaft_HalleNaturkohle aus Biomasse

eine zukunftsfähige Bioenergie und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz

Ihre jährliche Informationsfahrt führte die Agenda21 Schwarzenbruck, unter anderem, zu den Stadtwerken in Halle an der Saale. Dort betreibt ein kommunales Unternehmen, bundesweit bisher einmalig, eine Anlage zur „Hydrothermalen Carbonisierung“ (HTC). 

Mit dieser Anlage wird aus verschiedenen Biomassen, Natur- oder Biokohle hergestellt. Grünschnitt, Landschaftspflegematerial und kommunale Bioabfälle werden unter hohem Druck (25 bar) und bei 220° in einer exothermen Reaktion innerhalb weniger Stunden in ein braunkohleähnliches Produkt umgewandelt. Auch Klärschlamm kann verwertet werden. 

In der so entstandenen Naturkohle ist nahezu der gesamte in den Ausgangsstoffen enthaltene Kohlenstoff gespeichert, während beispielsweise im Kompost nur noch maximal 10% des Kohlenstoffs enthalten sind. Viel Kohlenstoff entweicht bei der Kompostierung als klimaschädliches Kohlendioxid oder Methan. Auch die entstehende Wärme bleibt ungenutzt.

Naturkohle kann beliebig lange gelagert werden und, bei Bedarf, CO2 neutral verbrannt werden. Besser noch wird sie als humusähnlicher Dünger zur Wiederbegrünung erodierter Flächen verwendet. So trägt sie durch verstärkten Pflanzenwuchs zur Rückbindung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre bei und schützt unser Klima.

VerfahrenDas Verfahren der Hydrothermalen Carbonisierung – HTC wurde bereits 1913 von dem deutschen Chemiker Friedrich Bergius erstmals beschrieben. 1931 erhielt er dafür den Nobelpreis. Leider wurde diese Technik nicht weiterentwickelt, da man in der Stein- und Braunkohle eine vermeintlich unproblematische Alternative sah. Dies leider ein Trugschluss, wie uns der Klimawandel mit seinen dramatischen Auswüchsen immer wieder vor Augen führt. Schließlich stammt ein Drittel der deutschen Kohlendioxidemissionen  aus der Verfeuerung von fossiler Kohle in unseren Kraftwerken. 

ContainerIn Halle an der Saale war man sich dieser Problematik sehr bewusst und ließ sich von der Firma Artec Biotech- nologie GmbH aus Bad Königshofen in Oberfranken eine HTC Anlage in Containerbauweise errichten. Dadurch ist ein derartiges Verwertungskonzept für Biomasse auch auf andere Kommunen übertragbar.
2500 Tonnen kommunalen Grünschnitts können in Halle damit jährlich zu Naturkohle umgewandelt werden.

Frau Dr. Regina Blümel erläuterte der Agenda21-Gruppe ausführlich und sachkundig die installierte Technik und die praktische Umsetzung vor Ort.

Am Ende war man sich einig: Bioabfälle stellen einen wertvollen Rohstoff dar, der mehr sein kann als die Grundlage für Kompost. Die Umwandlung in Naturkohle mittels HTC stellt eine vielversprechende und klimaschützende, alternative Verwertungsmöglichkeit dar, die hoffentlich noch weitere Verbreitung findet.


Dr. Dieter Schiel
Arbeitskreis Energie und Klimaschutz