Jetzt
retten wir Kinder die Welt
Diesen Eindruck hatte auch Felix Finkbeiner im Jahr 2007 mit neun Jahren – und hielt, unterstützt von seiner Lehrerin, ein Referat zum Thema. Das Interesse in seiner Klasse war groß und es entstand auf Vorschlag von Felix die Idee, weltweit eine Million Bäume zu pflanzen, die das Treibhausgas Kohlendioxid binden.
Sein Vorbild war die 2011 verstorbene Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai – die "Mutter der Bäume", die in Kenia begann Bäume zu pflanzen, um gegen die zunehmende Verödung des Landes und gegen die Armut der Menschen in Afrika etwas zu unternehmen.
Sein Engagement sprach sich herum – die Medien fanden Interesse an der Aktion. Die Sache griff um sich – immer mehr Kinder wollten aktiv werden. In dem Projekt „Plant for the Planet“ (Pflanzen für den Planeten) der Vereinten Nationen (s. UNEP) fanden sie die passende Form für ihre Aktivitäten. Inzwischen hat sich eine weltweite Bewegung entwickelt. Etwa 100.000 Kinder in über 100 Ländern möchten Klimagerechtigkeit herstellen. Sie werden in sogenannten „Kinderakademien“ auf ihre Vorträge vorbereitet.
Ziel der Aktion „Plant for the Planet“ ist es vor allem auch Erwachsene anzusprechen, denn gegenwärtig sind sie die Entscheider in unserer Gesellschaft.
Klimabotschafterinnen in der
Bürgerhalle
zu Gast
Die AGENDA21 Schwarzenbruck hatte zur Veranstaltung „Baum für Baum –
Kinder sprechen für den Klimaschutz“ Jung und Alt
eingeladen –
mit dem
Ziel zum aktiven Klimaschutz aufzurufen. Im Oktober präsentierten drei
Mädchen, im Alter von neun bis elf
Jahren, als Klimabotschafterinnen anschaulich, engagiert und
wortgewandt ihren
Vortrag in der
Schwarzenbrucker Bürgerhalle.
Nach
dem Motto des Jungen Felix Finkbeiner: "Wir können die Gestaltung
unserer Zukunft nicht den Erwachsenen alleine überlassen!" rüttelten
sie die kleinen und großen Zuhörer auf und erzählten wie sich die
Initiative "Plant-for the-Planet" entwickelt hat.
Ausgebildet wurden die drei Mädchen,
im Alter von neun bis elf Jahren, mit weiteren 80
Kindern in Neumarkt im Rahmen einer Kinderakademie, die von Frau
Ehrnsperger, die die Kinder nach Schwarzenbruck begleitete, seit 2011
organisiert werden.
Gut verständlich erklärten die Mädchen die zahlreichen menschen- gemachten Ursachen und Folgen der Klimaerwärmung unseres Planeten Erde. Schmelzende Polkappen, Dürren, Überschwemmungen, Zerstörung von Lebensraum von Mensch und Tier, Klimaflüchtlinge, schwere Stürme und vieles mehr sind davon schon heute deutlich zu spüren und zu beobachten.
Sie riefen das zahlreiche Publikum – darunter auch der stellvertretende Landrat Norbert Reh, Bürgermeister Bernd Ernstberger und einige Gemeinderäte – dazu auf, aktiv etwas für den Klimaschutz zu tun.
Um die Klimaerwärmung so niedrig wie möglich zu halten, muss der CO2-Ausstoß pro Kopf auf 2 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Wenn man bedenkt, dass dieser in Europa momentan bei 10 Tonnen pro Kopf liegt, ist das eine wirklich große Aufgabe, die aber bewältigt werden kann und muss. Die Verbrennung fossiler Rohstoffe, also Erdöl, Erdgas und Kohle, trägt hauptsächlich zur Klimaveränderung bei. Es folgen die Abholzung der Regenwälder und zu einem geringen Teil der Fleischkonsum. Nicht das Auto fahren und das Fliegen an sich sind klimaschädlich, sondern der fossile Treibstoff. Die Kindern erklärten, dass der Stoffwechsel von Pflanzen Kohlendioxid verbraucht. Durch das Pflanzen von Bäumen kann also CO2 aus der Luft genommen werden.
Die Zuhörer bekamen deutliche Worte zu hören:
es hängt von uns ab, wie es mit dem Leben auf der Erde weitergeht – welche Erde wir ihnen - den Kindern – hinterlassen.
Jeder kann etwas tun, indem er hilft Bäume zu pflanzen bzw. deren Rodung zu verhindern, Energie sparen, weniger Autofahren und mehr zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs sein. Mindestens einmal pro Woche sollte man auf Fleisch verzichten. Beispielsweise wird in Neumarkt ein Wochentag zum Klimatag erklärt. Jeden Donnerstag soll man bewusst auf Fleisch verzichten. Über den hohen Fleischkonsum und die damit verbundene Massentier- haltung, nicht artgerechte Tierfütterung, das Roden von Tropenwäldern für Futterpflanzen und die riesigen Tierherden fügen wir der Umwelt und dem Klima ebenfalls großen Schaden zu.
In ihren Schlussworten wies Frau Ehrnsperger darauf hin, dass es beim Einkauf von Lebensmitteln von großer Bedeutung für den Klimaschutz ist saisonale Bioprodukte aus der Region zu bevorzugen.
Der Eintritt für die Veranstaltung war frei. Die Spenden aus dem Publikum und von der Gemeinde Schwarzenbruck in Höhe von insgesamt 328,21 Euro gehen an ein „Plant for the Planet“-Baumpflanzprojekt in Malaysia:
In Asien pflanzt die SMK Teloi Kanan Schule in Kuala Ketil, Malaysia, Mangroven und Merbau Setzlinge. Das Schulprojekt begann 2006 und wird bis heute fortgeführt. An den Pflanzaktionen sind unter anderem Schülerinnen und Schüler von der Teloi Kanan Sekundarschule, anderen lokalen Schulen und die örtlichen Fischer beteiligt. Bisher wurden in Kooperation mit "Plant for the Planet" bis Ende 2011 mehr als 170.000 Bäume gepflanzt.
Zum Abschluss des Abends gab es viel Applaus für die drei Klimabotschafterinnen und Frau Ehrnsperger, die das Engagement der Kinder auch in Zukunft unterstützt und betreut.
Ergänzend zu diesem Vortragsabend sind im November in der
Gemeinde-
bücherei
Bücher zum Thema Klima- und Umweltschutz ausgestellt und dort
auszuleihen.
Auch die Schule wird dieses Thema in einem Projekt
weiterführen.
Für das Frühjahr 2013 ist eine Baumpflanzaktion vor Ort angedacht.
Mehr Infos auch unter:
Buch: „Baum für Baum – Jetzt retten wir Kinder die Welt“ (Verlag Oekom)
www.plant-for-the-planet.org