Agenda21 schmökert ...

"Energierevolution jetzt!  - Mobilität, Wohnen, grüner Strom und Wasserstoff: Was führt uns aus der Klimakrise – und was nicht?"
von Volker und Cornelia Quaschning, Hanser Verlag 2022, 20 €

Seit der Weltklimarat IPCC am 4. April seinen dritten Bericht zum Sachstand aus der Klimafolgenforschung präsentierte, muss jedem klar sein: Wir müssen vom Reden ins Handeln für Veränderung kommen. Doch was hilft und was nicht? Antworten bietet das im Januar erschienene Buch „Energierevolution Jetzt!" Von Volker Quaschning, Professor für regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, Mitbegründer der „Scientists for Future“ in Deutschland und seiner Frau Cornelia, studierte Informatikerin, die heute im Gesundheitsbereich arbeitet. Beide sind mittlerweile auch durch ihren, hier aller wärmstens empfohlenen, Podcast „Das ist eine gute Frage - Der Podcast zur Klimakrise und Energierevolution“ https://dasisteinegutefrage.de bekannt, der seit Oktober 2020 mindestens einmal im Monat erscheint, allgemein verständlich, mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft zur Klimakrise.
Ermutigt durch die vielen Zuschriften und oft gestellte Nachfragen zum Thema entstand das Buch, das den Status Quo erklärt, die Verpflichtung der Politik, aber auch jedes Einzelnen, und die richtigen von den falschen Maßnahmen trennt und mit einigen Mythen auf wissenschaftlicher Basis aufräumt. Was extrem hilft: Kernsätze werden in den Kapiteln nochmal extra herausgehoben. Kostprobe gefällig?

S. 100: „Die Kernenergie deckte im Jahr 2020 rund drei Prozent des deutschen Endenergiebedarfs und damit deutlich weniger als Brennholz. Damit leistet die Kernenergie keinen relevanten Beitrag zum Klimaschutz.“

S. 108 „Uran ist ein sehr begrenzter Rohstoff: Wenn normale Kernkraftwerke 50 Prozent der heutigen weltweiten Energieversorgung decken würden, wären alle bekannten und auch die noch vermuteten Uranvorkommen in 13 Jahren vollkommen aufgebraucht.“

S. 148 „Wollen wir Windkraftanlagen in Deutschland durch Importstrom aus Nordafrika ersetzen, brauchen wir für jede nicht gebaute Windkraftanlage vier neue Strommasten.“

S. 238 „Katzen und Fensterscheiben töten in Deutschland tausendmal mehr Vögel als Windkraftanlagen.“

Was mir dabei sehr gut gefällt, dass die beiden uns, höchst sympathisch, ermutigen, die notwendige Veränderung in unserem Umfeld als etwas Wunderbares zu begreifen: Lärm, Stress und Umweltgifte ade! Fahrspaß mit dem neuen E-Pedelec oder Elektroauto, Selbsterzeugergemüse auf dem Balkon oder im Garten, Urlaub per Zugreise entspannt im Schlafwagen, Energie für Auto und Heizung (Wärmepumpe)  aus der Solaranlage vom eigenen Dach, auch mal fleischfrei genießen können, das sind doch gesunde Aussichten! Einfach machen und davon erzählen, jeder und jedem, Freunden, Nachbarn, Bekannten, auch unseren Politikern! Klare Empfehlung!

Ihr Stefan Peipp