Buchtipp
Kampf um Strom – Mythen, Macht und Monopole
von Claudia Kemfert
(Murmann Verlag; Auflage: 1. (29. Januar 2013); ISBN
978-3867742573)
Die Energiewende ist im vollen Gange oder eben doch nicht? Seit mehreren Wochen betreibt Umweltminister Altmaier die Verunsicherung der Verbraucher mit einer Strompreisbremse und bewirkt damit den Ausbaustopp für die Erneuerbaren Energien (EE). In dem kleinen Taschenbuch (140 Seiten) räumt die Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, mit den Mythen auf, Erneuerbare Energien seien der „Strompreistreiber“.
Die Lobby-Maschine der großen 4 Stromkonzerne funktioniert gut: „Ökostrom ist teuer“ – „Kohle ist billige, heimische Energie“ – „wir brauchen riesige Netze für fossilen und erneuerbaren Strom zugleich“ – „Ökostrom ist überfördert“ – „die EEG-Umlage lässt Verbraucher hungern“ – „Blackouts drohen“ usw. – sind Behauptungen, die zur Strategie der großen Stromkonzerne gehören.
Verständlich, spannend und kenntnisreich entkräftet Claudia Kemfert ein Argument nach dem anderen und zeigt deutlich auf: Fossiler Strom ist über verdeckte Kosten und Subventionen viel teurer als erneuerbarer Strom.
Energiewende ist nicht mit Atomaustieg zu verwechseln - Netze ja, aber nicht so groß - das EEG muss auf Speicher erweitert werden - transparente Zusammensetzung der EEG-Umlage gegenüber intransparentem, fossilen Strompreis. In jedem der Kapitel wird eine andere Unwahrheit auf’s Korn genommen.
Mit diesem Bändchen in der Tasche entlarven Sie argumentativ jeden,
der Ihnen die „Märchen vom Strom“ erzählen will. Seien Sie gewappnet!
Mein Urteil: Wichtig für die Diskussion zur Energiewende, sehr
lesenswert!
Stefan Peipp