termine/news

7. März 2016

Nächstes Treffen 19:30
im Rathausstübchen

Alle Terminangaben ohne Gewähr

wichtige info

Berlin: Wir kaufen unser Stromnetz! Berliner Netz in Bürgerhand! Stromnetz in BürgerhandBürger Energie Berlin

KlimaclubGutes-Klima-
selber-machen

Energieeinspar-
Förderprogramm der Gemeinde wird neu aufgelegt. zu den
Förderbedingungen...

Besucher:

update: 3.1.2016

Buchtipp


„MURKS? NEIN DANKE!“ von Stefan Schridde
OEKOM Verlag, 2014


MurksStefan Schridde ärgert es schon seit Langem, dass insbesondere Elektrogeräte schon bald nach Ablauf der Garantie ihren Geist aufgeben. „Geplante Obsoleszenz“ bezeichnet laut Wikipedia eine von Hersteller nicht publizierte, aber geplante absichtliche Verringerung der Lebensdauer von Produkten.
In Zeiten, in denen Wirtschaftswachstum als Wert über allem steht, mag es passen, dass der Kunde durch Schwachstellen in den gekauften Geräten die Altgeräte immer öfters austauschen muss, meist auch weil entweder keine Ersatzteile verfügbar sind bzw. das Ersatzteil nur im Verbund mit einer großen Komponente getauscht werden kann. Die Kosten für Teile und/oder Reparatur übersteigen meist die einer Neuanschaffung.

Eine Welt, in denen Rohstoffe knapp werden, muss nachhaltig bewirtschaftet werden.

Stefan Schridde hat die Nase voll und eine Mission: eine bürgerschaftliche Bewegung, in denen sich Leute zusammenschließen und gemeinsam für langlebige Produkte, bessere Gesetze (Handel, Verbraucherschutz, usw.) kämpfen, ihre Erfahrungen mit der Kurzlebigkeit von Produkten melden und austauschen können.

Seit Februar 2012 betreibt er die Webseite MURKS-NEIN-DANKE.DE, die mit ihren Veröffentlichungen bereits vielbeachtetes Echo in der deutschen Medienlandschaft (ARD, ZDF, 3SAT, RTL und viele mehr berichteten schon) fand. Er hat damit einen breiten gesellschaftlichen Diskurs angestoßen. Sein „Murks Nein Danke“-Logo darf und soll sogar öffentlich verbreitet werden.
Die Forderungen seiner Community für nachhaltige Produkte sind optimale Nutzbarkeit, einfache Reparierbarkeit, freie Ersatzteilversorgung, regionale Servicedienste, bessere Garantieregelungen, Ressourceneffizienz und ethische Kreislaufwirtschaft.

Immer mehr Interessenten und Unterstützer schließen sich in einem Netz (auch auf Facebook) zusammen, dem es wichtig ist, geplante Obsoleszenz sichtbar und transparent zu machen, positive Gegenbeispiele zu empfehlen, Reparaturinitiativen zu stützen, Hersteller und Händler in die Pflicht zu nehmen. Kein Hersteller möchte auf Schriddes Webseite mit seinem Produkt als Ärgernis auftauchen. Dort haben die Benutzer schon mehr als 3000 Produkte eingestellt (Ist ihre Akkuzahnbürste auch dabei? Finden Sie es heraus!).

Aus diesen ganzen Erfahrungen heraus hat Stefan Schridde 2014 auch ein Buch mit dem gleichen Titel herausgebracht. Hier bespricht er typische, eingebrachte Fehler in fast allen Dingen unseres täglichen Lebens. Meist würde nur eine kleine Änderung im Produktdesign die Lebensdauer erheblich verlängern. Das Buch liefert tiefe Einblicke in Geschichte, Produktdesign, und z.B. in das Kundenbild von Unternehmen, die solche Produkte vertreiben („Der Kunde will es ja nicht anders. Wir folgen nur dem Markt.“). Im zweiten Teil macht er Mut, sich das nicht gefallen zu lassen und sich einzumischen. Der dem Buch beigefügte Beipackzettel „Murkslupe“ passt in jeden Geldbeutel und ist als Checkliste beim Neukauf von Geräten immer zur Hand. Ein tolles Buch mit viel praktischem Nutzen, auch durch die vielen nützlichen Links zu Umweltschutzorganisationen, Verbraucher- verbänden, Reparaturinitiativen, Reparaturanleitungen.

Dass es auch anders geht, zeigt die Glühbirne in der Feuerwehrstation in Livermore, California. Die brennt seit 1901, also mehr als 114 Jahre und über 1 Mio Stunden. Es gibt auch eine Webcam unter http://www.centennialbulb.org/cam.htm.
Lustigerweise hat sie schon zwei Webcams überlebt. Doch das ist eine andere Geschichte…

Für Sie gelesen von Stefan Peipp, Agenda21


zurück zu Buchtipps