Ein Monat ohne Rasenmähen - was der mähfreie Juni bringt
Privatgärten als Oase für die Artenvielfalt
Einen
Monat auf das Rasenmähen im eigenen Garten
verzichten - von
einigen Naturschutz- verbänden wird landesweit zum mähfreien Mai/Juni
aufgerufen, um somit Bewusstsein zu schaffen für mehr Artenvielfalt im
eigenen Garten. Denn in Sachen Artenvielfalt kommt der perfekt gemähte
"englische Rasen" auf der "Geht-gar-nicht-Liste" direkt nach dem
Schottergarten: er mag ordentlich aussehen, ist aber kein attraktiver
Lebensraum für Insekten. Denn, wenn der Mäher aus bleibt, wächst nicht
nur der Rasen - auch Blumen und Kräuter sprießen. Und diese bieten
Lebensraum und Nahrung für Insekten wie kleine Käfer, Spinnen, Bienen,
Schmetterlinge und Hummeln. Und je mehr es von ihnen gibt, desto mehr
Nahrung finden auch Vögel und Wildtiere wie Igel. Ein
natürlicher Kreislauf, den man mit dieser einfachen Methode
unterstützen kann.
Bodengesundheit:
Das längere Gras sorgt zudem für eine bessere Bodengesundheit - es
schattet den Boden ab, wodurch die Verdunstung von Wasser reduziert und
die Bodenfeuchtigkeit erhöht wird. Die Erde trocknet nicht so schnell
aus - was besonders in heißen Sommern von Vorteil ist. Das Mikroklima
auf der Wiese wird so auch kühler - was wiederum für die Wiese als
Lebensraum für die Insekten von großer Bedeutung ist.
Weniger Aufwand und Lärm
Nicht mähen spart Zeit und Energie. Ein weiterer positiver Aspekt ist
die Ruhe. infach mal ein paar Wochenenden ohne das Geknatter von
Rasenmähern sorgt auch bei den Nachbar*innen fÃü Erholung.
So kann jede/r von uns etwas gegen das rasante Artensterben tun: Über
7.000 Tierarten gelten in Deutschland als gefährdet oder sind vom
Aussterben bedroht.
Eine weitere Möglichkeit nach einem mähfreien Monat ist es,
immer "Blühinseln" als Rückzugsort stehen zu lassen. Auf Pestizide, chemische
Dünger und sonstiges dieser Art zu verzichten sollte selbstverständlich
sein.
Die Natur wird es uns danken. Und davon profitieren auch wir direkt -
denn die Natur kann ohne uns leben - aber wir nicht ohne sie.
Tanja Holl, AGENDA21