Schwarzenbrucker Moor

Kleiner Schatz in Schwarzenbruck

Das Schwarzenbrucker Moor: Naturschutzgebiet mit Zukunft für Schwarzenbruck

Das Schwarzenbrucker Moor ist ein einzigartiges Naturjuwel mitten im Ortsteil Gsteinach – und eines der letzten verbliebenen Moore in Mittelfranken. Seit 1992 steht das etwa 10 Hektar große Gebiet unter Naturschutz und ist heute fast vollständig von Wohnbebauung und Sportanlagen umgeben. Doch warum ist dieses kleine Moor für die Schwarzenbrucker Bevölkerung und ihren Lebensraum so bedeutsam, gerade angesichts der Herausforderungen des Klimawandels?

Trotz seiner geringen Größe bietet das Schwarzenbrucker Moor eine erstaunliche Vielfalt an Lebensräumen: Von Teichen mit reicher Unterwasservegetation über Erlenbruchwälder, Röhrichte und Großseggenriede bis hin zu ausgedehnten Weidengebüschen. Hier wachsen seltene Pflanzen wie die Sumpfkalla (Schlangenwurz), Sumpflappenfarn und Teichrosen – viele davon stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Auch die Tierwelt ist bemerkenswert: 16 Libellenarten, Ringelnattern, Teichfrösche, Graureiher, Eisvögel, Blesshühner und Kanadagänse finden im Moor einen Rückzugsort.

Moore sind wahre Klimaschützer. Sie speichern langfristig mehr Kohlendioxid (CO₂) als andere Landschaftsformen, da im Torfboden enorme Mengen Kohlenstoff gebunden werden. Werden Moore entwässert oder trocknen aus, entweicht dieser Kohlenstoff als klimaschädliches CO₂ in die Atmosphäre – ein Prozess, der die Erderwärmung beschleunigt. Intakte Moorlandschaften hingegen verhindern diese Emissionen und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. In Bayern könnten durch die Renaturierung aller Moore jährlich etwa 5 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent eingespart werden.

Moore wirken wie ein natürlicher Schwamm: Sie saugen Niederschlagswasser auf, speichern es und geben es langsam wieder ab. Dadurch helfen sie, Überschwemmungen nach Starkregen zu verhindern und das Grundwasser in der Umgebung zu stabilisieren. Gerade mit Blick auf die zunehmenden Wetterextreme durch den Klimawandel – längere Trockenperioden und häufigere Starkregen – wird diese Funktion immer wichtiger für die Schwarzenbrucker Bevölkerung.

Das Schwarzenbrucker Moor ist bedroht: Durch die umliegende Bebauung ist das Gebiet von den natürlichen Grundwasserzuflüssen weitgehend abgeschnitten, der Wasserspiegel sinkt, und das Moor droht zu verlanden. Schon heute sind an den Teichrändern wachsende Schlammflächen und ein Rückgang seltener Arten deutlich sichtbar. Die Trockenperioden der letzten Jahre haben diese Entwicklung beschleunigt – ein direkt spürbarer Effekt des Klimawandels in Schwarzenbruck.

Die Gemeinde Schwarzenbruck und die zuständigen Behörden arbeiten an Lösungen, um das Wasser im Moor besser zu halten und den Lebensraum zu stabilisieren2. Geplante Maßnahmen umfassen bauliche Eingriffe, um das Regen- und Grundwasser gezielter im Gebiet zu halten. Solche Renaturierungsmaßnahmen sind entscheidend, um die wertvollen Funktionen des Moores für Klima, Artenvielfalt und Wasserschutz zu erhalten.

Fazit: Ein Moor für die Zukunft Schwarzenbrucks

Das Schwarzenbrucker Moor ist weit mehr als ein schönes Stück Natur. Es ist ein wertvoller Lebensraum, ein natürlicher Klimaschützer und Wasserspeicher – und damit ein wichtiger Baustein für die Lebensqualität in Schwarzenbruck, gerade angesichts der Herausforderungen des Klimawandels. Sein Schutz und seine Pflege sind eine Investition in die Zukunft der Gemeinde und ihrer Menschen. Wer das Moor auf dem Wanderpfad umrundet, erlebt nicht nur faszinierende Natur, sondern auch ein Stück gelebten Klimaschutz vor der eigenen Haustür.