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update: 28.04.2019

Was ist da los: Immer mehr Steinwuesten statt blühender Vorgärten

Modern, unkrautfrei und pflegeleicht
MIt diesen Schlagwörtern wird höchst erfolgreich für Schotter- und Kiesflächen in Gärten geworben.
Viele Vorgärten, vor allem in Neubaugebieten, aber auch bestehende Gärten werden deshalb zugeschottert.

steinwueste vorgaerten


Obwohl gerade Vorgärten und kleine, grüne Flächen besonders wichtig für die Artenvielfalt sind. Sie bilden ökologische Inseln für vielfältige Pflanzenarten, Insekten und Vögel, die sich von Insel zu Insel fortbewegen und dort Nahrung und Lebensraum finden können. Auf öden Steinflächen dagegen haben sie keine Überlebenschance.

Mit Schotter zugeschüttete Flächen wirken sich zudem negativ auf das Klima aus. Sie heizen sich im Sommer auf, speichern die Hitze und strahlen sie wieder ab. Das befördert Klimaveränderungen, da notwendige Kaltluftschneisen durch diese Versiegelungen wegfallen.
Sechs bis acht Grad, je nachdem wie eng die Bebauung ist, kann der Temperaturunterschied zwischen Kiesgarten und einem Platz auf einer Wiese unter einem Baum betragen.

HInzu kommt: Kein Schottergarten ohne Plastikfolie.
Bei der Anlage eines Schottergartens wird Plastikfolie auf den Boden aufgebracht, um das Unkraut fernzuhalten. Dadurch werden die wichtigen Mikroorganismen und Kleinstlebewesen im Boden zerstört, es kommt leichter zu Überschwemmungen im Garten und mit der Zeit zersetzt sich die Folie und zerfällt in Kleinteile und letztlich in Mikroplastik, das dann unwiderbringlich den Boden verseucht.

Schottergärten sind pflegeleicht - stimmt das?
Wer seinen Garten mit Steinen abdeckt und ein Kunstoff-Vlies unter die Steinschicht legt, tut dies oft, um sich Gartenarbeit zu ersparen.
Doch das ist ein Trugschluß, auch im Schottergarten fällt Arbeit an.
Blätter müssen ganzjährig abgesammelt werden, sonst siedeln zwischen den Steinen Gräser und Pflanzen an. Ebenso bildet sich Moos auf den Steinen, wenn diese nicht regelmäßig gereinigt werden.

Und das Unkraut bahnt sich nach wenigen Jahren so oder so einen Weg durch die Plastikfolie. Da effektives Jäten in der Steinwüste nicht möglich ist, folgt dann oft noch der Griff zu Unkrautvernichtungsmitteln und die Natur hat gar keine Chance mehr.

Anstatt artenreicher Lebensräume für Insekten und Vögel entstehen so lebensfeindliche Steinwüsten, in denen viele Experten einen der Gründe für das Insekten- und Vogelsterben sehen.

Inzwischen überlegen bereits einige Bundesländer, gesetzlich gegen die Verschotterung von Gärten vorzugehen, da die Schäden unwiderlegbar sind.

Fazit: Ein Umdenken ist nötig.

Wir brauchen naturnahe Gärten, als Heimat für unsere Vögel und Bienen, als Schutz für unser Klima und zur Verbesserung unserer Luft, also letztlich auch zur Erhaltung unseres Lebensraumes und unserer Lebensqualität.

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wo würden Sie denn lieber grillen??

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Susanne Schultze