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5. November 2018

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update: 18.10.2018

Unermüdliches Bürgerengagement

Schwarzenbrucker Agenda21 feierte ihr 20-jähriges mit den "Wellbappn"

Oktober 2018 - aus: Der Bote
Geburtstage feierte man mit Freunden – und lässt sich gelegentlich für diese etwas ganz Spezielles einfallen. Wie jetzt die Agenda 21 in Schwarzenbruck, die alle Bürger zur Feier ihres 20-jährigen Bestehens zu einem Abend mit Hans Well und den „Wellbappn“ in die Schwarzenbrucker Bürgerhalle einlud. Diesen besonderen Höhepunkt der Geburtstagsfeier hätte die Gruppe allerdings nicht allein stemmen können. Als Sponsoren ermöglichten es die Raiffeisenbank Altdorf-Feucht, die Gemeinde Schwarzenbruck und die Rummelsberger Diakonie, dass kein Eintritt verlangt werden musste.

Selbstverständlich gehörten zur Feier Ehrengäste aus den Nachbargemeinden und dem Landkreis, ein Rückblick auf die Leistungen in zwei Jahrzehnten sowie die drei „Gs“: Gratulanten, Grußworte und Glückwünsche.

txistu
Musikalischer Geburtstagsgruß für die Agenda21 - in der Schwarzenbrucker Bürgerhalle zu Beginn der Veranstaltung spielte die baskische Musikgruppe aus der Partnergemeinde Urretxu einige Lieder ihrer Heimat             Foto: D.Krätzer

Doch bevor Bürgermeister Bernd Ernstberger alle herzlich willkommen heißen konnte und Sprecher Stefan Peipp die Ziele vorstellte, gab es noch ein Ständchen von unerwarteter Seite: Mit Txistu – einer geraden Flöte mit drei Löchern - Taboril (kleine Trommel) und Trikitixa – einem kleinen Akkordeon – ausgerüstet, überbrachten Gäste aus der Schwarzenbrucker Partnergemeinde Urretxu (Spanien) einen musikalischen Gruß. Die 15-köpfige baskische Musikgruppe „Urretxuko Lizarriturri txistulari taldeak“ ist zurzeit zu Besuch. Seit 1991 bestehe diese Gemeinde-Partnerschaft, informierte Ernstberger, und dass der Ableger der Guernica-Eiche (ein Geschenk aus Urretxu) wunderbar im Rathausgarten gewachsen sei.

Global denken, lokal handeln“ lautet der Wahlspruch der Agenda 21, die sich selbst als Antidepressivum gegen Politikverdrossenheit und als offenes, partei-unabhängiges Mitbürger-Forum bezeichnet. Was ihre aktuell 18 Mitglieder in Schwarzenbruck zum Mitmachen motiviert, zeigte ein Kurzfilm, den Agenda-Mitglied Diakon Roland Hacker in der Bürgerhalle vorführte. Auf ihre Initiative gehen unter anderem der Fahrrad-Flohmarkt, die erste Kleidertauschbörse und die Bürger-Solaranlagen zurück.
Es sei schwer, das persönliche Verhalten zu ändern und A21_SchwaigVorreiter zu sein,
stellte Maggi Bausewein und Werner Öhring von der Agenda 21 aus Schwaig fest. Sie wünschten den Aktiven in Schwarzenbrucker „weiterhin guten Zusammenhalt, erfolgreiche Vorhaben und natürlich immer viele engagierte Menschen, die sich in ihrem Umfeld hier in Schwarzenbruck und anderswo in Sachen Nachhaltigkeit einbringen“.

Mitglieder der Agenda 21 in Schwaig gratulierten ihren Schwarzenbrucker Kolleginnen und Kollegen hier mit Sprecher Stefan Peipp           Foto: D. Krätzer

Oh wie schön ist Olching
Nach der folgenden kleinen Umbaupause konnte dann der Höhepunkt des Abends beginnen, das Kabarett-Musik-Programm mit Hans Well und seinen drei Kindern Sarah, Tabea und Jonas, besser bekannt als die „Wellbappn“.

wellbappn
Spielten zur Geburtstagsfeier der Agenda 21 in der Schwarzenbrucker Bürgerhalle: Hans Well (2. von rechts) zusammen mit den „Wellbappn“
(von links) Jonas, Tabea und Sahra Well                                  Foto: D. Krätzer

Für alle eine Premiere, denn die Musik-Kabarettisten waren zuvor nur bis Feucht gekommen, wie sie sagten. Dass es von Anfang an in der Bürgerhalle zwischen denen auf der Bühne und denen im Publikum „funkte“ und man gleich auf einer Well-enlänge war, bewies die Klasse der vier Bühnenprofis. Dazu trug natürlich bei, dass sie im ersten Lied Schwarzenbrucker Lokalkolorit und Belange einbauten, angefangen von Kläranlage bis zur Bürgerinitiative „Albtraum B8“.
Als Familienverbund über zwei Generationen ergänzen und inspirieren sich die Wells hervorragend. Vater Hans Well, Mitbegründer und rund 35 Jahre lang scharfzüngiger, einfallsreicher satirischer Texter der Biermösl Blosn, stellt nun sein Können in den Dienst der Familienbande Wellbappn. Gemeinsam schließen sie nahtlos an die Programme der „Blosn“ an. Dass bei diesem Vater die Kinder ebenfalls instrumentale Vielkönner sind und sich auf der Bühne wie „dahoam“ fühlen, versteht sich. Obwohl, Hanns Well hasst Kinder, behauptet er in einem Stück zum Amüsement des Publikums. „Ich hasse Kinder, besonders in Horden/deshalb bin ich Lehrer geworden.“
Frisch spielten die Vier auf, meist im Stil traditioneller Volksmusik zwischen Zwiefachem und Gstanzl. Zum Gesang kamen die unterschiedlichsten Instrumenten zum Einsatz, angefangen von Gitarre über Ukulele, diatonischem und Piano-Akkordeon sowie Blas- und Saiteninstrumenten darunter Mundharmonika und Zither. Dazwischen streuten sie a capella gesungene Lieder und gelegentlich ein ausgesuchtes Instrumentalstück.

Das alles in Kombination mit kurzweiligen Überleitungen und kleinen Sticheleien untereinander – es war ein Vergnügen. Wobei die Musik, so gut sie auch sein und passen mag, nur das Transportmittel für die Texte darstellt. Diese kommen gewohnt bissig daher, anfangs oft als harmlos getarnt, nur um dafür umso sicherer Mitten in die bayerische Befindlichkeit zu stechen. Besonders die „Hymne“ an Olching, der „Perle vom Amperland“, dem „Paradies am Amperstrand“ wird im Gedächtnis bleiben. Idylle pur herrscht dort, meint man, denn Gesang und Musik unterstreichen diesen stimmungsvollen, romantischen Eindruck. Phrasen wie „einzigartig auf dieser Welt“ und „nirgendwo es mir besser gefällt“ bilden die beiden dicken Ausrufezeichen zu dieser These. Doch im nächsten Vers klingt die beschworene Harmonie schon nicht mehr so rein, wenn von Lärmschutzwänden, Bauzentrum und Beton die Rede ist. Ob man, im Stau auf der Umgehungsstraße stehend, an den „Himmel von Olching“ denkt, beziehungsweise sieht, ist die Frage. Logistikzentren, Neubausiedlung, nahe gelegene Müllverbrennungsanlage und Schweinemastbetrieb runden diesen Gesamteindruck ab, Synonym für viele Gemeinden und den Ausverkauf gewachsener Strukturen. So gesehen stimmt man den Wells von Herzen zu, wenn’s zum Schluss seelenvoll heißt: „Ach Olching - ich fahr‘ so gern an dir vorbei“.

Großen und begeisterten Applaus erhielt das Well-Quartett, das mit seinen satirisch verpackten Appellen für achtsamen Umgang mit der Natur und den Mitmenschen allen aus der Seele sprach.

(Dorothée Krätzer - Der Bote)

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Wer bei der AGENDA21 aktiv mitmachen will:
Treffen ist immer am 1. Montag im Monat, um 19:30 Uhr im Rathaus.

Nächstes Treffen: 5.11.2018