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update: 30.12.2018

Erste Er-Fahrungen mit dem Elektro-Smart

E-AutoSchon lange liebäugeln wir mit einem Elektroauto. Die Aussicht, unseren 2CV auch diesen Winter dem Salz und der Nässe auszusetzen, bringt uns zu dem Ent- schluss, ein gebrauchtes Elektroauto zu kaufen. Die Rahmenbedingungen: Arbeitsweg einfach 30 Kilometer, hin und zurück 60; Laden daheim oder an öffentlichen Ladesäulen in Arbeitsnähe, klein und wendig; Preis unter 10.000 €;
(An öffentlichen Ladsäulen kann man derzeit nur Wechselstrom laden)

Die Renault Zoe ist eigentlich unser Favorit, bis meine Frau von einer Bekannten erzählt, die einen Elektro-Smart hat, der aufgrund seiner Wendigkeit und Spritzigkeit viel Spaß macht, aber nur sehr langsam an der Haushaltssteckdose zu laden ist.

Nach langer Recherche finden wir auf autoscout24 einen gebrauchten Smart von 2014, der auch 22 kW Wechselstrom laden kann. Ideal! In 50 Minuten ist er von 0 auf 100 % vollgeladen. Mit der Haushaltssteckdose dauert das 7 Stunden. Leider nicht um die Ecke, sondern beim Smart-Center in Neu-Ulm, ca. 200 km. Bei der Probefahrt vor Ort sind wir begeistert vom großen Platzangebot für Fahrer und Beifahrer, dem schnellen Beschleu- nigen, dem Wendekreis und dem angenehmen Interieur, die Reichweite liegt bei bescheidenen 110 Kilometern (Aber das weiß ich ja!). Einen Satz Winterreifen gibt es auch noch dazu geschenkt. Perfekt für unter 9000 €! Kaufvertrag, Batteriemietvertrag (65 €/ Monat), Garantievereinbarungen. Das Auto ist in einer Woche soweit zum Abholen. Heimfahren.

Bis zum Abholen des Fahrzeugs am nächsten Wochenende ist noch einiges zu erledigen. Versicherungsangebot einholen, unterschreiben und wegschicken, im Internet ein 22 KW Ladekabel mit Mennekes Stecker (Ladesäule zu Auto) für unter 300 € besorgen. Mittlerweile sind die Fahrzeugunterlagen eingetroffen. Kfz-Stelle Auto anmelden. Schilder besorgen. Als Stromkunde der Gemeindewerke kann man sich für vergünstigten Ladestrom beim Ladeverbund+ auf https://portal.chargeit-mobility.com/adm/register?lvId=223272683 registrieren. Für 15 Minuten Laden zahlt man dann nicht 1,80 € sondern nur 1,35 €. Bei Maingau-Energie gibt es eine Ladekarte, die über e-Roaming derzeit 5 Cent für die Minute an den Ladesäulen berechnet. Gilt auch für die Ladeverbund+-Lademöglichkeiten! Also auch hier Karte besorgt und registriert. Auf das Handy kommt als Ladesäulenverzeichnis und Navigation die App „Wattfinder“. Den Filter stelle ich schon mal auf 22 kW Ladesäulen ein. Mit „blablacar“ mache ich eine günstige Mitfahrgelegenheit (9 €) aus. Meine Fahrerin wird mich sogar bis vor das Autohaus bringen. Klasse!

Der große Tag: Treffpunkt am P&R Parkplatz Fischbach, ein weißer Ford Kombi. Meine Fahrerin und ihr Freund schälen sich aus dem Auto, in dem sie übernachtet haben. Sie sind von Berlin aus auf dem Weg nach Spanien, mit einem Umweg über die Schweiz(!). Beim Umräumen kommt noch der zweite Mitfahrer dazu, der, wie sich rausstellt, auch ein Auto überführen muss. Zwei kurzweilige Stunden später stehe ich vor dem Smart Center in Neu-Ulm, mit Ladekabel, Schildern und Fahrzeugpapieren bewaffnet. Der Verkäufer hat mich schon erwartet, nimmt meine Schilder entgegen, macht sich eine Briefkopie. Aber das Auto ist noch nicht da: Letzte Kleinigkeiten, Aufladen auf 100%. Beim Espresso im Verkaufsraum überbrücke ich die Wartezeit. Aha, günstige Leasing-Angebote für neue Elektro-Smarts (2-türig oder 4-türig), lese ich. Wäre auch eine Option gewesen, aber nur mit 22 kW-Lader!

Der Verkäufer bittet mich vor die Tür: Da steht er, weiß/grün mit weißen Speichenrädern. Sieht aus wie neu. Er gibt mir eine Einweisung für das Fahrzeug: Blinker, Abblendlicht/Fernlicht, Starten, Standardradio, Tempomat(!), Licht – und Regensensor. Hecklappen-Verriegelung, Reifen-Reparaturset, Wartungsklappe vorne (Kein Motorraum). 
Wir testen noch mein Ladekabel, ob auch das schnellere Laden funktioniert: Jawohl, mit kleinen Leistungsverlusten lädt das Auto 21 kW laut Ladesäulendisplay. Noch ein Foto für das Familienalbum.  

ESmart1Frisch gebackener Daimler-Besitzer vor seiner ersten Fahrt

Eine gewisse Skepsis sieht man dem Verkäufer schon an ob der Reichweite, als ich, nahezu lautlos, überglücklich vom Hof des Smart-Centers in die Freiheit rolle, reichlich bepackt mit den vier Winterreifen hinter dem Sitz.
Jetzt bin ich auf mich allein gestellt. Auf der „einfachstromladen“-App der Maingau Energie finde ich in 70 Kilometer Entfernung eine Säule auf dem Weg. Noch in Baden-Württemberg sind die Säulen am Weg sicher nicht im Nürnberger Ladeverbund+ beheimatet. Ohne Umwege gefunden, schließe ich das neue Ladekabel an der Ladesäule an und schalte sie in der App frei. Vielmehr möchte ich, aber es geht nicht. Die Karte von Maingau nützt auch nichts. Frustriert muss ich weiterfahren. 30 Kilometer noch auf dem Tacho.

ESmart2  
Hier blieb der Akku kalt! Einpacken und weiter!

In 20 Kilometer finde ich die nächste. Oh, Schreck: Gleicher Stationstyp der Lechwerke in Wertingen bei Schüco. Eine Zoe kommt angefahren. Der Besitzer empfiehlt mir, die App der EnBw auf mein Prepaid-Handy herunterzuladen, meine Kontodaten dort einzugeben und dann aus der App zu laden. Dankeschön, hat funktioniert. 45 Minuten später bin ich mit 100 % wieder auf dem Weg. 

ESmart3  
Vollgeladen für die nächste Etappe!

Von Wertingen nach Treuchtlingen zeigt google Maps eine Sperrung der B2. Natürlich stehe ich wegen einiger recht irreführender Wegweiser irgendwann direkt vor der Straßensperre. Mit 15 Kilometer Umweg komme ich nach knapp 100 Kilometern in Treuchtlingen an. Am Marktplatz lasse ich mir dann erst einmal einen leckeren Eiskaffee schmecken, während das Auto um die Ecke lädt.
 
ESmart4
Entspannte Ladepause im Straßencafé

Die Säule der Stadtwerke Treuchtlingen hat anstandslos meine Maingau-Ladekarte akzeptiert. Wie gewohnt beende ich den Ladevorgang durch Drücken der Öffnen-Taste auf dem Fahrzeugschlüssel.
Doch was ist das? Die Uhr scheint immer weiter zu laufen, obwohl ich doch schon abgesteckt habe. Gut, kann ich jetzt auch nicht ändern. Nach einer Stunde Fahrt komme ich wohlbehalten zu Hause an.
Ein Anruf bei den Treuchtlinger Stadtwerken bzw. deren Notdienst bestätigt mir, dass der Ladevorgang trotz laufender Uhr abgeschlossen ist. Am nächsten Tag rufe ich bei Maingau direkt an. Die freundliche Dame am Telefon informiert mich, dass so etwas öfter vorkommt, dass ich mir aber keine Sorgen machen muss, weil Maingau Ladevorgänge über 10 Stunden immer storniert. Und richtig: Am nächsten Tag ist der Ladevorgang aus meiner App verschwunden (Gratis-Ladung!). Mittlerweile hat Maingau das Beenden der Ladevorgänge im Griff.

Fazit: Mit einigen Anlaufschwierigkeiten an diesem schönen Tag im September habe ich die kleine Reise recht gut gemeistert. Mittlerweile kennt man die Reichweite, die Ladesäulen in der Umgebung sind bereits getestet und es ist einfach schön, leise durch die Landschaft zu cruisen. Für meine tägliche Fahrt zur Arbeit und zurück sowieso perfekt.

Mittlerweile habe ich einige Erfahrungen gesammelt.

Wenn Sie persönlich Interesse an Elektromobilität haben, ich beantworte gerne ihre Fragen.

Schreiben Sie mir eine Mail an agenda21-schwarzenbruck@t-online.de

Bis dann!

Ihr
Stefan Peipp, Agenda21