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update: 14.10.2013

Tag der Erneuerbaren Energien

(Zeitungsbericht)

20 Jahre nach Tschernobyl – Erneuerbare Energien statt Atomenergie

Agenda 21 informierte gemeinsam mit Bürgern zum
„Tag der Erneuerbaren Energien“

Wer weiß schon, wie eine Photovoltaikanlage, eine Solarthermie, eine Pellet- und Hackschnitzelheizung oder Kleinwasserkraftanlage genau funktioniert? Was sie an Energie sparen hilft, was der Einbau kostet und bis wann sich die Anschaffung amortisiert hat? Wer kann hier, ohne Geschäftsinteressen, am besten beraten? Wohl diejenigen, die selbst so eine Anlage seit Jahren nutzen.

Auf diese Aufklärung, quasi in der Nachbarschaft, setzte die Agenda 21. Zum „Tag der Erneuerbaren Energien“, einem Tag der offenen Tür von Bürgern für Bürger, lud sie in die Schwarzenbrucker Grund- und Hauptschule ein. Anlässlich des 20. Jahrestags der Atomkatastrophe von Tschernobyl informierten die Organisatoren über Atomkraft und Alternativen unter dem Motto: „Es geht auch anders“. Und wie es anders geht, zeigten sie mit vielen Broschüren und Infowänden. Zahlreiche Interessierte fanden sich ein und viele Schwarzenbrucker öffneten die Türen, um Interessierten ihre Anlagen zu Hause zu zeigen.

Für die Gemeinde eröffnete Bernd Ernstberger, der Leiter der Hauptverwaltung, die Veranstaltung. Er erinnerte an die Zeiten, als Energie scheinbar unbegrenzt zur Verfügung stand, Reaktorkatastrophen und Endlager kein Thema waren und niemand Gedanken an Stromsparen verschwendete. Ein Umdenken habe erst allmählich sattgefunden und noch lange nicht bei allen, meinte er. „Bei uns gibt es schon seit Jahren ein Förderprogramm zur Energieeinsparung,“ betonte der Gemeindevertreter, „und der Gemeinderat denkt über eine Erhöhung der Fördergelder nach.“ Es beinhaltet Zuschüsse zur Wärmedämmung und Heizungsumstellung auf regenerative Energien, sowie die Bereitstellung kommunaler Dächer für Solaranlagen und, wie Ernstberger hervorhob, gute Stromlieferungsverträge der Gemeindewerke. Er hoffe und wünsche sich, dass viele Schwarzenbrucker regen Gebrauch davon machten und die hier vorgestellten Anregungen aufnähmen.

In ihrer Begrüßung erklärte die Sprecherin der Agenda 21, Tanja Holl, was ihnen als Veranstalter wichtig gewesen sei - aufzuzeigen, welche Erneuerbare Energien es gibt und was sie vermögen.

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Einen sehr deutlichen und engagierten Überblick über Atomkraft, Risiken und Energiepolitik gab Dr. Dieter Schiel, der Sprecher des Arbeitskreises Energie der Agenda 21, in seiner Rede. Abgesehen von den ungelösten Problemen bei der Endlagerung radioaktiven Mülls über Jahrtausende, dem sicheren Betrieb der Atomreaktoren – laut Schiel gab es 2004 allein in Deutschland 114 meldepflichtige Störfälle – und staatlichen Förderungen von mehreren hundert Milliarden Euro weltweit, liege der Anteil der Atomenergie an der globalen Energieversorgung nur bei 2,3 Prozent. Auch seien die Uranreserven schon in 50 Jahren erschöpft, gleichbleibenden Verbrauch vorausgesetzt, erläuterte der Mediziner.

„Politiker und Energieversorgungsunternehmen, die angesichts dieser Fakten Laufzeitverlängerungen oder sogar den Neubau von Atomkraftwerken fordern, handeln gegen die Interessen der hier lebenden Bürger und gegen ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit“, folgerte er.

Die Zukunft liege in den überall im Überfluss zur Verfügung stehenden Energien der Sonne, des Windes, des Wassers, der Biomasse und der Erdwärme – sie müssten lediglich mit den vorhandenen Technologien in Strom, Wärme und Kraftstoff umgewandelt werden, verdeutlichte der Arbeitskreissprecher. Die zunehmende Nutzung dieser Erneuerbaren Energien gleiche den Wegfall von Atomstrom durch die Stilllegung von Kernkraftwerken mehr als aus. Zusätzlich sinke die Kohlendioxidbelastung und es entstünden zukunftssichere Arbeitsplätze. Und Weltmeister sei Deutschland schon, fügte Schiel an, Weltmeister in der Nutzung der Windenergie und der Photovoltaik.

schule
Und auch die Schule beteiligte sich: Konrektorin Carola Stöhr stellte das Projekt von Frau Bader mit ihrer 6. Klasse zum Thema Atomkraft vor und wie engagiert die Kinder daran beteiligt waren. globusSie hatten sich intensiv mit Atomkraft beschäftigt, selbständig viel Sachinformationen geholt, Umfragen gemacht, Gedichte geschrieben. Sowohl im Deutschunterricht wie auch in Erdkunde besprachen sie die Auswirkungen menschlicher und technischer Fehler.
Dass die radioaktive Wolke von Tschernobyl sechsmal um die Erde kreiste, verdeutlichten sie mit Markierungen auf einem Globus.

Im Anschluss daran war Gelegenheit, die Ausstellung zu betrachten, am Infostand Material mitzunehmen oder sich spontan einer der Gruppen anzuschließen, die zu einer Besichtigung aufbrach: zum Wasserkraftwerk nach Ochenbruck, zur Pelletheizung und zur Photovoltaik- und Solarwärmeanlage nach Gsteinach.

Ein Energielieferant anderer Art waren die Mitglieder der Samba-Gruppe „Vincivi“, die mit ihren Trommeln und schwungvollen Rhythmen für gute Stimmung sorgten.

Dorothée Krätzer

vincivi